Donnerstag, 30. Oktober 2008

LEIDSCH EN MADRID

Die Idee zum Verfassen dieses Tagebuchs stammt eigentlich von meinem jahrelangen Schul- und Studienkollgen Leidsch, der sich ebenfalls im Moment ein Auslandssemester in Madrid "gönnt". Und da er den Service der gegenseitigen Verlinkung auf seiner Webpage anbietet, möchte ich auch diese Idee unterstützen und fortführen.

"Das Leben des Jürgen L. aus M. in M." ist nicht im guten Fachhandel erhältlich sondern nur auf der rechts angeführten Webpage ersichtlich. Don´s miss ist!

Mittwoch, 29.10.2008

Heute soll also mein erstes Pflichtspiel für mein Team über die Bühne gehen. Zuvor muss ich jedoch noch ins Zentrum, um mein Handyguthaben aufzuladen, kurze Recherchearbeiten für die Uni durchzuführen und eine Krawatte für´s Football Team zu besorgen. Natürlich ist dieses Accessoire für mich und nicht für´s Team, aber die Spieler müssen an jedem Spieltag Hemd und eben Krawatte tragen. Glücklicherweise ergattere ich eine Schwarze und eine Dunkelrote, klarerweise bei Primark, zum Preis von insgesamt 4 Pfund – und die schauen nicht mal so schlecht aus!

Nach kurzem Mittagessen daheim geht´s dann schon auf zu unserer Heimspielstätte, den „Hough End Playing Fields“. Da heute alle fünf MMU-Teams ein Heimspiel haben, ist logischerweise einiges los. Wir spielen ein Cupspiel gegen unser 3. Team, was natürlich zusätzliche Motivation mit sich bringt, zumal wir in der Vorbereitung gegen die klar mit 6:2 verloren haben. Revanche ist also angesagt! Wir sind uns jedoch alle einig, das der heutige Tag mit Abstand der Kälteste bis dato in diesem Jahr ist – buahh…

Zu Beginn nehme ich die gewohnte Position als „Centre-Back“ in der Innenverteidigung ein, wobei wir in Hälfte eins eine weitaus bessere defensiv Leistung abgeben als die letzten zwei Partien – eh kloa, hab ja auch nicht gespielt;-) Jedoch geraten wir 0:1 in Rückstand, wobei ich fairerweise anmerken muss, dass ich bei dieser Aktion nicht ganz unbeteiligt war. Naja, in der Defensive werden die Fehler eben schneller bestraft…
Nach ca. 60 Minuten dann eine taktische Meisterleistung unsere Captains: er wechselt Omar, einen leicht rot-gefährdeten Mittelfeldspieler, aus, bringt einen Innenverteidiger und schiebt Kostomiris ins zentrale Mittelfeld – brilliant! Letzterer bedankt sich zehn Minuten später mit einem Freistoßtor zum 1:1, wobei der Tormann auch nicht die beste Figur machte. Angetrieben vom unermüdlichen Halbgriechen kommt unser Team zu weiteren guten Chancen und drei Minuten vor Schluss zum etwas glücklichen, aber doch verdientem, 2:1 Endstand durch einen Heber unseres dunkelhäutigen Stürmers Elvis. Die Freude nach dem Spiel war natürlich grenzenlos, da das 3. Team „fix“ mit einem Sieg gerechnet haben. Zusätzlich wurde ich noch zum „Man of the match“ gewählt und erhielt Standing Ovations in der Kabine;-)

Das heißt aber gleichzeitig, dass ich danach in unserer Stammkneipe, gemeinsam mit den anderen besten Spielern der restlichen Partien, ein Pint Bier und ein Würstchen auf „ex“ nehmen muss. Der „Dirty Pint“, ein Glas mit wirklich allem, was das Lokal an Alkohol zu bieten hat, geht u.a. an den Keeper der Gegner, dem ich das „Ei“ gelegt habe. So schnell kann sich das Blatt wenden!;-) Den restlichen Abend verbrachte ich, aufgrund meiner Müdigkeit, mit Schlafen…

Dienstag, 28.10.2008

Heute muss ich „leider“ mein heißgeliebtes Architekturbuch zurückgeben und deshalb beginne ich, so zeitig wie mir möglich, darin weiter zu lesen. Da ich´s sowieso nicht schaffe, bis zum Ende zu kommen, möchte ich jedoch so gut es geht die Seitenanzahl reduzieren, um im Anschluss weniger kopieren zu müssen.

Um 14 Uhr findet die vorletzte Einheit des ersten Englischkurses statt. Von der regen Anteilnahme der ersten Unit ist heute wirklich nichts zu merken. Wir sind gerade mal sechs (!) Stundenten, was sogar die Vortragende etwas verblüfft. Egal, auf alle Fälle geht´s heute darum, eine Präsentation über „Tourismus in deinem Heimatland“ vorzubereiten und dann auch abzuhalten. Da sich klassischerweise jeder „anscheißt“, als Erste(r) zu präsentieren, muss meine Person herhalten und berichtet über Wintersport, die „Gatschlockn“ Neusiedler See, Schloss Schönbrunn und Salzburg inkl. Mozart. Den Rest des Tages verbringe klarerweise mit Lesen…

Montag, 27.10.2008

Der Start in eine neue Woche! Vormittags um 10 Uhr gibt´s das nächste Treffen mit Jon, um den Projektzwischenstand zu besprechen. Danach geht´s gleich nach Hause, um sich wieder mal vor´s Buch zu klemmen. Das nimmt auch den ganzen Nachmittag bis ca. 17:30 Uhr in Anspruch, wobei ich mich danach zum Training aufmache. Derzeit ist es bei „uns“ hier oben schon saukalt – den Zeitungen zufolge sollten die Temperaturen normalerweise doppelt so hoch sein! Irgendwie wird das mit de Wetter schon immer komischer; da war´s wochenlang total freundlich und sonnig – zu schön für diese Jahreszeit, und dann kommt von einem auf den anderen Tag ein solcher Kälteeinbruch, dass dir „wirklich“ alles abfriert – speziell beim Kicken…;-)

Unser pakistanischer Freund Ammad hat heute eine große Präsentation hinter sich gebracht, und deshalb trifft man sich am Abend im „Nando´s“, um ein bisschen zu feiern. Anscheinend gibt´s Filialen dieser Restaurantkette auch in Australien, Amerika und einigen Ländern Europas, welche für ihre „Hendln“ bekannt sein sollen. Naja, mit den österreichischen Grillhendln auf diversen Volksfesten können´s nicht mithalten – und vor allem beim Preis nicht;-) – aber dafür ist die Sauce gut und scharf…

Im Anschluss werden wir von zwei kurz gekleideten Mädls auf der Straße angequatscht (wobei´s nicht immer nicht wärmer geworden ist und ich mit meinem Wintermantel unterwegs bin!), die uns in mit freiem Eintritt und Gratis-Shot in ein Lokal um´s Eck locken. Komischerweise hört man sogar beim Eintritt in den Laden keine Musik, was einen einfachen Grund hat: Es ist einfach nix los! Im angeblich (laut Flyer) größten oder besten R´n´B Club der Stadt sitzt, mit Ausnahme der Keller und des DJs, nur ein Pärchen im Eck, wobei Junge und Mädl versuchen, sich so unauffällig wie möglich gegenseitig auszugreifen – naja…

Da wir schon mal da sind, können wir zumindest ein Erinnerungsfoto im „really crowded Club“ machen;-) Den Gratis-Shot schenken wir den Bediensteten und verlassen auch gleich wieder das Lokal. Da´s in dieser Gegend von Lokalen nur so wimmelt, fällt´s und jedoch nicht schwer, ein Passendes zu finden, in dem wir ein, zwei Bierchen trinken und auch noch etwas antanzen…

Montag, 27. Oktober 2008

Sonntag, 26.10.2008

Der Höhepunkt des heutigen Tages ist sicher ein weiterer Stadionbesuch, diesmal sind wir insgesamt neun Studenten, beim Spiel Manchester City – Stoke City. Da uns Bob versichert, dass es von der Uni nicht weit zum Stadion ist, machen wir uns zu Fuß auf den Weg und erkunden einen neuen Teil der Stadt. Jedoch dauert der Fußmarsch eine ganze Stunde und wir sind uns einig, beim Heimweg den Bus zu nehmen – naja, mal sehen…

Das Stadion ist, zum Unterschied von Old Trafford, erst in den letzten Jahren, anlässlich der Commonwealth Games 2002, gebaut worden und deshalb auch ein „Hingucker“ und speziell für den Herrn Architekturstudenten interessant;-) Das Spiel selbst bietet in den ersten 45 Minuten, mit Ausnahme des 1:0 durch Robinho, eher wenig Höhepunkte, wird aber in der 2. Halbzeit deutlich besser. Gleich nach Wiederbeginn das zweite Tor des brasilianischen Stars und danach Chancen auf beiden Seiten. Stoke City, vorletzter der Premiere League, hat nun die beste Phase, muss jedoch durch den Rückstand logischerweise hinten „aufmachen“ und dadurch kommt Man City zu einigen hochkarätigen Konterchancen. Eine davon schließt abermals Robinho mustergültig zum 3:0 Endstand ab. Man of the match: Robinho, der neben seinen fußballerischen Qualitäten auch einen leichten Drang zum Entertainer hat und jedes seiner Tore ausgiebig mit dem Publikum feiert.

Achja, wir wollten doch mit dem Bus nach Hause fahren… Während der 2. Halbzeit setzte teilweise starker Regen ein und deshalb ist´s nach dem Match wirklich saukalt. Da wir aber logischerweise nicht die Einzigen sind, die in Richtung Stadtzentrum wollten, beschließen wir nach gut 20 Minuten Wartezeit auf ein Platzerl im Bus, doch wieder „per pedes“ den Heimweg anzutreten. Diesmal kennen wir jedoch schon den Weg und wir benötigen „nur“ mehr eine halbe Stunde bis zur Uni. Den Rest des Tages füllen diesmal Projektarbeiten aus…

Samstag, 25.10.2008

Leider ist am heutigen Tag auch nicht viel aufregend. Zu bin ich mit meinem Buch beschäftigt, obwohl´s ziemlich schleppend dahingeht. Eigentlich will ich am Abend zu einer Veranstaltung gehen, wo meine Kumpels auf Bristol (Urban Knights) wieder auflegen und Show machen. Aber da ich wieder bis spät in die Nacht hinein lese, wird daraus auch nichts. Im Endeffekt schaffe ich freitags und samstags die Einleitung und Chapter 1 von der Lektüre. Gut, dass noch drei Kapitel ausständig sind…

Samstag, 25. Oktober 2008

Freitag, 24.10.2008

Ähnlich wie am Vortag bestimmen Uniarbeiten das Tagesgeschehen. Am Vormittag besprechen Jon und ich die bisherigen Ergebnisse und die weiteren Schritte für unser Kurzprojekt und machen den nächsten gemeinsamen Termin für Montag 10 Uhr aus. Danach geht´s ab nach Hause, um mein Buch weiter zu lesen – zwischendurch ein kleines Nickerchen, kochen, essen, Körperpflege – und lesen bis 2:30 früh…;-)

Donnerstag, 23.10.2008

Da sich dieser Tag, so wie jede Woche, als einziger Wochentag ohne zwingende Termine in meinem Kalender präsentiert, passiert nicht viel. Was aber angesichts der zu erledigenden Arbeiten für die Uni (Buch lesen und Kurzprojekt) gar nicht schlecht ist, und so widme ich mich an diesem Tag den angesprochenen Pflichten.
Zur „Belohnung“ geht´s am Abend jedoch dann ins Kino, um endlich den neuen Batman-Film „The Dark Knight“ zu sehen…

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Mittwoch, 22.10.2008

Gestärkt mit den Eindrücken vom letzten Abend und voll motiviert geht´s auf zum Treffpunkt für unser erstes Aufwärtsspiel in der Liga – denkste… Die Partie wird kurz vor der Abfahrt, wegen zuviel Wasser am Spielfeld, abgesagt bzw. verschoben. Hätte heute wirklich gern gespielt, aber im Endeffekt kann ich aus der Absage wieder einen Vorteil ziehen und beginnen, mit meinem Architekturbuch zu lesen, welches ich gestern von der Bücherei bekommen hab, jedoch nur eine Woche behalten darf. Also auf in 120 Seiten Kampf und Krampf auf Englisch…

Am Abend treff ich mich aber trotzdem mit einigen Kollegen vom Team, wobei wirklich alle total betrunken in die Baa-Bar kommen und wir von dort aus Richtung Innenstadt in einen Club fahren. Da morgen viel Arbeit auf mich wartet, bleibe ich jedoch nicht allzu lange und trete den Heimweg bereits nach einem Bierchen an…

Dienstag, 21.10.2008

Den Vormittag verbringe ich wieder unspektakulär mit Arbeiten für die Uni. Gegen Mittag mach ich mich dann auf den Weg zum Campus, genauer gesagt wieder in den PC-Raum, um einige Sachen auszudrucken, etc. Das Highlight meines „Aufenthaltes“ dort war sicher meine Sitznachbarin, die auf einmal total spontan und natürlich ungewollt losrülpste! Hmmm… - irgendwie gibt´s doch auch ein paar komische Leute hier auf der Insel. Hab nix gegen das Rülpsen, wenn man alleine in einem hermetisch abgedichteten und völlig abgedunkelten Raum ist;-) Ist oder war ja eigentlich eine „Männerdomäne“, aber heutzutage gibt´s so etwas nicht mehr…

Danach steht der wöchentliche Englischkurs auf dem Programm. Heute lernen wir, wie eine perfekte Präsentation auszusehen hat, wobei da 12 wichtige Punkte zu berücksichtigen wären. Um das auch gleich mal zu üben, „dürfen“ wir eine Präsentation mit dem Thema „Wie mache ich eine perfekte Präsentation“ vor der Klasse machen. Hört sich im ersten Moment etwas komisch an, war aber gar nicht so, sondern wirklich hilfreich.

So, jetzt aber weg von den unwichtigen Dingen des Lebens und hin zum Höhepunkt eines jeden eingefleischten Fußballfans – ein Besuch im DEM Stadion, ein Besuch im „Old Trafford“, ein Besuch im „Theatre of Dreams“!
Mein holländischer Freund Bob, von dem ich auch das Ticket bekommen hab und der der dafür extra nach Liverpool gefahren ist (!), und meine Wenigkeit machen natürlich einen zeitigen Treffpunkt vor der Uni aus, damit wir auch ja Nichts versäumen. Beim Stadion angekommen müssen wir uns dann aber leider aufteilen, weil die Plätze in gegenüberliegenden Sektoren liegen. Da niemand von uns eine Ahnung hat, wie gut oder „schlecht“ die beiden Tickets sind, verfahren wir nach dem Zufallsprinzip und ich ziehe eine der beiden Karten. Im ersten Moment hab ich mir gedacht: „shit“! Seine Karte ist die Teurere – ergo, wahrscheinlich auch die, mit dem besseren Sitzplatz.

(Kurze Erklärung zwischendurch zum Ticketerwerb: Es gibt viele Leute, die Saisontickets für z.B. die Championsleague zu einem verhältnismäßig günstigen Paketpreis kaufen und dann die einzelnen Karten teurer verkaufen. Eben solche haben auch wir bekommen, da es sonst unmöglich ist, bei dieser Art von Spielen ins Stadion zu kommen. Wir haben jedoch beide 50 Pfund dafür bezahlt, wobei´s wie erwähnt zwei verschiedene Kategorien sind.)

„Naja, Hauptsache im Stadion“ war die Devise! Und außerdem hat Bob sich die Mühe gemacht und ist nach Liverpool gefahren. Als ich aber dann das Stadion betrete und meinen Sitzplatz erreiche, kann ich´s zuerst gar nicht glauben. Ich sitze in der 5. Reihe, gleich neben dem Spielerausgang und hautnah am Geschehen. Zwar ist der „Überblick“ auf´s gesamte Feld natürlich nicht so gut wie in den oberen Reihen, dafür laufen die ganzen „Stars“ bei mir vorbei – geil!;-)
Für Fußballer ist´s natürlich auch interessant, das Aufwärmen solcher Topteams mitzuerleben, was von dem Platz aus nicht schwer fällt. Als dann zu Matchbeginn Rooney, Ronaldo & Co. aus den „Katakomben“ kommen und die Hymne der Championsleague in DEM Stadion mit 76.000 Zuschauern ertönt, bekomm ich dann doch eine leichte „Ganslhaut“;-) Das Spiel verläuft natürlich super für United und wird mit 3:0 klar gewonnen. Zum Drüberstreuen fallen drei Tore (wobei eines davon wegen angeblichen Abseits von Rooney nicht gegeben wurde) genau vor meinen Augen!
50 Pfund sind zwar viel Geld für einen Studenten, aber dieser 50er hat sich auf alle Fälle ausgezahlt! Nach dem Match treffen wir noch Anita und Manon in einem Pub nahe der Uni und stoßen gemeinsam auf den Triumph „unseres“ Teams an…

Montag, 20. Oktober 2008

Montag, 20.10.2008

Nur noch einmal schlafen bis zum „Spiel der Spiele“! Zumindest aus jetziger Sicht wird das morgige Champions League-Match von Man Utd. gegen Celtic Glasgow, für welches ich eine Karte um 50 Pfund (regulär 85!) bekommen hab, eines meiner Höhepunkte bis jetzt. Alle, die mit Fußball nicht viel am Hut haben, werden diese überschwängliche Vorfreude nicht verstehen, aber es ist nun mal so…

Zum Unterschied der letzten Tage schaffe ich es heute ziemlich locker, zeitig aufzustehen – was für Studenten 8:30 bedeutet. Den Vormittag verbringe ich u.a. mit Lesen verschiedener Unterlagen für unser kleines 3-Wochen-Projekt, welches uns am Freitag aufgegeben wurde. Da dies wiederum eine Gruppenarbeit ist, treffe ich mich zu Mittag mit meinem Kollegen Jon auf der Uni und wir besprechen die ersten Schritte und Herangehensweisen.

Nachmittags weitere Recherchen und am Abend das wöchentliche Fußballtraining, wobei ich erstmals seit knapp zwei Wochen wieder aktiv bin und von der Verletzung Gott sei Dank nicht behindert werde. Einem Einsatz am Mittwoch beim zweiten Ligaspiel, auswärts gegen Central Lancs, steht also Nichts im Wege…

Sonntag, 19.10.2008

Nach einem unspektakulären Vortag – zumindest ab 7 Uhr früh – ein ähnliches Bild am Heutigen. Da das Wetter draußen wirklich sch… ist, hat keiner so richtig Lust irgendetwas zu tun. Schlafen, „Schmäh reißen“ in der Küche und Lesen bestimmen die meiste Zeit. Für´s Abendessen hat unsere Housemate Diane heut groß aufgekocht; eine Spezialität der französischen Küche: „Beef Bourguingnon“. Ein Schmorgericht mit viiiel Rotwein und Gemüse – echt lecker!
Korbinian, der andere Wohnungsgenosse, ist von Freitag bis heute nach Edinburgh gefahren, wobei wir natürlich mit dem Dinner auf ihn warten. Wie üblich verbringen wir längere Zeit gemeinsam in der Küche, da uns immer wieder Sachen einfallen, über die wir lachen können…;-)

Sonntag, 19. Oktober 2008

Samstag, 18.10.2008

Man kann sich vorstellen, dass der heutige Tag von nur einem Thema geprägt ist: Schlafen! Gott sei Dank steht auch nichts Wichtiges auf dem Programm, sodass sich mein Äuglein erst um 16 Uhr öffnen. Den Rest des Nachmittages verbringe ich mit meinen Wohnungskollegen gemütlich in der Küche, wobei natürlich kein Auge trocken bleibt, wenn´s um Scherze und Vorfälle des gestrigen Abends geht.
Eigentlich hatten Robin, Etienne, Anthony, Ammad und ich heute vor, zu einem Auftritt einer „Doors-Coverband“ in die Ruby Lounge zu gehen.
Da aber gerade wir Fünf die letzten tapferen Krieger des Vorabends bilden und der Gig schon um 19 Uhr beginnen, lassen wir von de Plänen ab und bleiben schön brav zu Hause…

Freitag, 17.10.2008

Eigentlich etwas schwierig, einen richtigen Anfang für diesen Tag zu finden;-) Da ich schon wieder um 9 Uhr auf der Uni sein muss, erübrigt sich die Frage, nach weiterem Schlaf. „Leicht beeinträchtigt“ gebe ich dann meine gesammelten Informationen zum Besten, wobei ich im Anschluss standesgemäß mit Fragen der Betreuer bombardiert werde. Sally´s Lieblingsfrage auf aller Art von Fakten: „Why?“ – das kommt angesichts der Umstände etwas ungünstig…
Da die ganze Einheit eine große Gruppendiskussion ist, springt auch bei diesem Thema der Ball hin und her. Leider dauern die heutigen Präsentationen so lange, dass wir ohne zwischenzeitiger Mittagspause nicht auskommen. Bis dato war´s üblich, bis ca. 14 Uhr durchzuarbeiten und den Tag dann zu beenden. Und grad heute bräucht ich noch etwas Schlaf, denn um 19 Uhr kommen schon die ersten Freunde zu der geplanten Hausparty in unserer Bude. Und war gibt´s Schlimmeres, als einen müden, faden Gastgeber!?;-)

Im Endeffekt dauert der Unitag bis knapp 16:30 Uhr, d.h. ein kleines Stündchen Augenpflege bevor wir mit den Einkäufen und Vorbereitungen beginnen. Anna, Lisa, Sabrina und Salma kommen schon etwas früher, da sie noch einen zünftigen „Erdäpflkas´“ als kulinarisches Highlight zaubern – und dazu gibt´s zum ersten Mal, seit ich hier bin Schwarzbrot!! Einfach himmlisch…
Langsam aber sicher füllt sich unser Wohnzimmer und die Stimmung wird immer besser. Komischerweise haben wir´s noch nie geschafft, nach einer Hausparty so richtig „auszugehen“. Haben die Heutige extra früher angesetzt, da wir noch einen eventuellen Clubbesuch für möglich halten, aber keine Chance! Die Party dauert wieder bis in die frühen Morgenstunden, wobei wir u.a. auch auf der Straße mit den Nachbarn feiern und uns irgendjemand ein Sofa vor die Tür stellt. Wir nehmen das „Geschenk“ natürlich gern an und transportieren es gleich ins Wohnzimmer. Die üblichen Verdächtigen bilden auch diesmal wieder den Abschluss und nach zwei anstrengenden Tag falle ich um 7 Uhr früh ins Bett…

Donnerstag, 16.10.2008

Leider schaff ich´s auch heute nicht, meiner programmierten Weckzeit Folge zu leisten, was sich aber im Laufe des Tages bzw. Abends als nützlich erweisen wird. Da morgen wieder Freitag ist, muss ich meine Präsentation über „Pubs of Hulme“ auf alle Fälle zu Ende bringen – wobei ich ja erst einige Unterlagen aus der Bibliothek habe.
Deswegen suche ich zuerst online nach allen heutigen Pubs in diesem Bezirk und mach mich im Anschluss auf den Weg zu einer kleinen „Feldsudie“. Mit Digicam bewaffnet spaziere ich vier Stunden quer durch das Areal, um die 22 erhaltenen Adressen und Gastronomiestätten aufzusuchen. Im Endeffekt gibt´s nur mehr 15 Pubs als Gebäude, wobei drei davon nicht mehr „aktiv“ sind. Leider bleibt auch keine Zeit, um sich ein Bild von den Qualitäten des Interiors und Getränkeangebotes zu machen – wirklich schade!

Daheim angekommen – und mittlerweile schon wieder dunkel – folgt eine kleine „Selbstbelohnung“, mit hausgemachten Serviettenknödel und Rahmlinsen. Ein echt Wiener Klassiker nach einer ausgedehnten Wanderung;-) Nach dem höchst delikaten Abendmahl geht´s zur Erstellung meiner Präsentation, wobei ich schon zu Beginn etwas nachdenklich über ein absehbares Ende der Arbeit gestimmt bin. Mein Verdacht bestätigt sich, und um 7:30 Uhr morgens wird zum letzten Mal abgespeichert…

Mittwoch, 15.10.2008

Heute findet das erste Ligaspiel unseres MMU FC statt und mein Team spielt daheim gegen die Uni aus Cumbria. Da wir ohnehin genug Leute sind und ich nix riskieren möchte, verzichte auf einen Einsatz.
Davor verschlägt´s mich aber noch für einige Zeit in die Central Library, wo ich Unterlagen für eine kleine Studie über Pubs in Hulme (unserem Planungsgebiet) sammle. Es ist echt erstaunlich – in diesem Bezirk gab´s im 19. Jahrhundert über 600 Pubs, die alle zur selben Zeit geöffnet hatten. Da bleibt ja kein Platz mehr für Wohnungen…? Naja, viele Leute waren sicher den ganzen Tag „vor Ort“;-)
Von der Bibliothek geht´s dann direkt zu unserer Heimspielstätte, den „Hough End Playing Fields“. Leider folgt in der ersten Halbzeit eine desaströse Leistung unserer Elf, die in einem 1:6-Pausenstand endet. „Kloa, dass da Coach a bissl angfressn is…“ Die Verteidigung spielt tlw. auf einer Linie und lässt sich von jedem hohen Ball überraschen – im Mittelfeld haben unsere fünf (!) Spieler kein Mittel, um die zwei (!) Spielmacher der Gegner zu bilden – und Elvis, unser einziger Stürmer, die vorne allein auf weiter Flur. Nach solch ersten 45 Minuten ist klar, dass es „ziemlich“ schwer werden wird, vielleicht noch einen Punkt zu holen.
In der zweiten Halbzeit präsentiert sich unser Team weitaus besser – mehr als ein 2:7 wird´s dann leider doch nicht. Hoffentlich war das nur eine Eintagsfliege!

Zu späteren Stunde besuchen uns Manon und Robin und wir machen uns zu Viert (+ Anita und ich) auf den Weg zur Wohnung unserer Franzosen Etienne und Anthony. Nach ein paar Bierchen geht´s ab in die Stadt in die Disco „5th Avenue“. Der Eintritt kostet zwar 4 Pfund, aber dafür gibt´s die Getränke um jeweils 1 Einheit britischer Währung! Heiß, stickig, viele Leute und laute Musik – aber lustig ist´s trotzdem. Um 2 Uhr früh gewohntes Bild: viel zu zeitiges Ende und Heimweg per Bus…

Dienstag, 14.10.2008

Der heutige Vormittag steht wieder im Zeichen diverser Analysearbeiten für mein Studio am Freitag. Um 14 Uhr ertönt der Gong für Runde zwei des Englischkurses „Academic speaking“, wobei im Gegensatz zur vorigen Woche nicht ganz so reges Interesse besteht. Der Schwerpunkt der Einheit liegt auf Formulierungen von Fragen, wobei´s zum Ende hin wieder eine Gruppenarbeit mit abschließender kleiner Präsentation gibt. Der Rest des Tages verläuft, ohne „grobe“ Zwischenfälle, unspektakulär…

Dienstag, 14. Oktober 2008

Montag, 13.10.2008

Eigentlich will ich heut etwas früher aus dem Bett, aber da´s nun keinen wirklich zwingenden Grund gibt, wird´s dann doch ca. 11 Uhr;-) – manche würden sagen, „normale Studentenzeit, um aufzustehen…“ Der Nachmittag ist von organisatorischen Dingen geprägt, wobei ich das heutige Fußballtraining auslasse, da ich nix riskieren möchte.
Am Abend spielen zwei bekannte DJ´s aus Bristol (Urban Knights), mit denen ich heuer in der Türkei gearbeitet habe, in der nähe meiner Wohnung. Da sie meinten, dass es um 21 Uhr losgeht, bin ich natürlich pünktlichst vor Ort – doch leider tote Hose! Egal, in der Zwischenzeit spiele ich mit einem mir völlig unbekannten Jungen aus Manchester Poolbillard, den ich am Tresen getroffen hab;-)
Während der Partien kommen dann auch die DJ´s (Ben und Klaud) dahergerauscht und sagen, dass sie erst um 23 Uhr beginnen. Also noch genug Zeit bis dahin, um auf der hauseigenen Terrasse gemütlich zu plaudern und „Schmähs zu reißen“. Im Endeffekt trete ich den äußert kurzen Heimweg um ca. 00:30 an und „hau´mi in die Hapfn…“

Sonntag, 12.10.2008

Auf nach Liverpool! In die Stadt der Band, die mehr als nur Geschichte schrieb – in die Stadt der „Beatles“. Als wenn wir gutes Wetter bestellt hätten, lacht uns die Sonne den ganzen Tag entgegen und es wird teilweise wirklich warm. Zu Beginn spazieren wir vom Busterminal quer durch die Stadt zu den bekannten „Albert Docks“, wo sich einige wichtige öffentliche Einrichtungen befinden und der Blick auf den Hafen echt toll ist. Liverpool war in früheren Zeiten eine wichtige Adresse, was den Schiffverkehr betraf, was natürlich dazu führte, dass die Stadt ziemlich schnell multikulturell wurde.

2008 ist Liverpool auch „Europas Kulturhauptstadt“, was wegen der unzähligen Logos nicht unbemerkt bleibt. Der nächste Weg führt uns direkt zum „Beatles-Museum“. Die Geschichte der vier Jungs aus Liverpool wird sehr ausführlich dokumentieret, deswegen dauert unser Aufenthalt dort auch gute zwei Stunden.
Was ich nicht wusste, ist, dass die Gruppe zu allererst einen anderen Drummer hatte, nämlich Pete Best, der dann in den frühen 60ern durch den bekannten Ringo Star ersetzt wurde. Der Grund dafür war ganz simpel: Ein Produzent meinte während Studioaufnahmen, dass Pete nicht gut genug für die Band sei und zu einem Stolperstein werden könnte. Die Fans von Pete Best nahmen dessen Rauswurf natürlich nicht ohne Weiteres hin und verprügelten deswegen John Lennon vor einem Auftritt…

Nach dem Museum unternehmen wir eine ausgedehnte Sightseeing-Tour quer durch die Stadt: die zwei großen Kathedralen, Fussgängerzone und drei markante Gebäude, welche „die drei Grazien“ genannt werden. In einem der Gebäude befindet sich der Sitz jeder Firma, welche die „Titanic“ seinerzeit erbauen ließ. Den Abschluss des Tages bilden zwei Pubs, wobei´s im Ersten nur einen Barmann gibt, der gerade auf irgendeinem Trip und deswegen komplett überfordert ist. Die Zweite ist eine Nachbildung des damaligen „The Cavern“, wo die Beatles unzählige Male aufgetreten sind. Zur Begeisterung aller Gäste spielt auch eine 3-Mann-Band, die´s echt drauf hat und 60er Hits zum Besten gibt – der Gitarrist und Bassist: Bierbauch und spielerisch ein Traum;-)
Daheim angelangt ist´s ehr schon wieder Mitternacht, aber Liverpool war auf jeden Fall eine Reise wert…

Samstag, 11. Oktober 2008

Samstag, 11.10.2008

Schwer gezeichnet vor Vorabend erblicke erst um 2 Uhr Nachmittags Tageslicht. Eine Stunde später trifft man sich in der Stadt, um die Bustickets für den morgigen Trip in die Stadt der Beatles zu kaufen. Da wir gleich 12 Leute sind kostet die Hin- und Rückfahrt nur 5,90 Pfund pro Person – wirklich günstig! Christina (österreichische Studentin) erzählt mir dann vom tödlichen Autounfall, den Jörg Haider vergangene Nacht gehabt hat. Mir verschlägt´s allererst mal die Sprache, weil ich sogar vor Jahren ein Interview mit ihm geführt habe und ich´s gar nicht realisieren kann…?

Den Rest des Nachmittages verbringen wir in einem Kaffeehaus und lassen die gestrigen Highlights nochmals Revue passieren. Total hungrig gibt´s am Abend das erste gemeinschaftlich Kochen in unserer WG – mit dem österreichischen Klassiker Wiener Schnitzel;-) Nach einem gemütlichen, mehrstündigen Beisammensein in der Küche werden die letzten Tage schriftlich nachgeholt…

Freitag, 10.10.2008

Mit halbstündiger Verspätung kommt unsere Betreuerin Sally in den Arbeitsraum und wir beginnen um halb elf mit den Präsentationen der verschiedenen Gruppen. Da wir (Louise, Pete, Jon und ich) nicht wirklich gemeinsam gearbeitet haben stellt jeder seine gefunden Unterlagen einzeln vor, die jedoch keine zeitlich logische Abfolge aufweisen – was natürlich auch kritisiert wird. Im Allgemeinen passt´s aber eh und wir kommen gut davon;-)
Danach dann ein kurzer Schock: Sally teilt uns mit, dass ein Architekturbuch zu lesen sei, und es am 11. November eine Präsentation unsererseits gibt. Na mehr brauchst net! Einen englischen „Fachschinken“ zu lesen ist schon hart genug, aber den dann auch noch zu präsentieren…? Natürlich ist das Buch auch nicht allzu dünn und dazu großformatig, damit ja viele schöne Sachen reinpassen!
Am Nachmittag besorge ich dann endlich einen mobilen Internetdongle für meinen Laptop und setze dem „Leiden“ ein Ende. Es ist sicher eine der teuersten Varianten, die mich bis Ende Jänner 100 Pfund kostet, aber durch ein Problem der Wireless-Funktion meines Laptops gibt´s leider keine Alternative. Habe anscheinend einen Serienfehler, der nur im Zuge einer Reparatur im HP-Werk korrigiert werden kann. Natürlich kommt das grad im Ausland – naja, egal.

Zuhause angekommen beschließen wir, am Sonntag einen Tagesausflug nach Liverpool zu unternehmen und dafür heute richtig Gas zu geben;-) Eigentlich habe ich nur drei (!) SMS an meine Freunde ausgeschickt, zum Vorglühen sind wir aber knapp 20 Leute in unserer Wohnung, was natürlich wieder richtig lustig wird. Um 1 Uhr früh geht´s wieder in die „baa-bar“, wo überraschender- und erfreulicherweise Alternative Rock gespielt wird. Leider sperrt das Lokal schon nach eine Stunde zu und wir sehen uns gezwungen, in unserem Wohnzimmer weiterzufeiern. Gott sei Dank führt die Hausbar noch genug Bier, welches bis 6 Uhr früh Schluck für Schluck konsumiert wird…;-)

Donnerstag, 9.10.2008

Nach dem ausgiebigen letzten Abend stehen heute leider einige Besuche auf der Uni und verschiedenen Büchereien an, damit noch weitere Unterlagen für das morgige Tutorium gesammelt werden. In der Central Library stoße ich auf interessante historische Karten und Pläne unseres Planungsareals in „Hulme“, wobei die Angestellten total hilfsbereit und freundlich sind – was heutzutage nicht unbedingt sein muss.
Außer der Aufbereitung des gesammelten Materials bis spät in die Nacht hinein passiert an diesem Tag nicht mehr viel…

Mittwoch, 8.10.2008

Den Wecker hab ich hochmotiviert auf 8 Uhr gestellt, was natürlich nix gebracht hat, weil sich meine Wenigkeit erst 3 Stunden später erhebt! Nach ausgedehntem Brunch inkl. „Eierspeis´“ wird´s Zeit die Sachen fürs Kicken zu packen. Leider wird beim heutigen Spiel eine alte Verletzung akut und für mich ist´s nach 60 Minuten vorbei – a klassisches „Ziagal“. Dafür zeigt sich danach das „Remedy“, ein Pub in meiner Nähe und auch Sponsor unseres Teams, spendabel und lädt alle zum Essen ein.
Traditionellerweise werden bei diesem ersten Vereinsumtrunk alle neuen Spieler („Freshers“) mit einem interessanten Ritual aufgenommen. Zuerst müssen wir „Neuen“ die Hosen ausziehen, um im Anschluss paarweise, mit jeweils einem Fuß, verbunden zu werden. Danach geht´s in den Hinterhof, wo der Coach die Spielregeln erklärt: Halbes Pint Guiness, Stamperl, in Unterhosen mit dem Partner so schnell wie möglich auf die Straße und durch den Supermarkt Sainsbury (der mit Abstand der größte in der Umgebung ist), zurück in den Hinterhof, eine Dose warmes (!) Bier, ein Stamperl, wieder raus auf die Straße zu Tesco und zurück, ein zweite Dose (natürlich groß) warmes Bier, ein Stamperl und zum Abschluss noch ein halbes Pint Guiness. Es folgen zunächst lange Gesichter…

Mein „Partner“ und ich absolvieren den „Hindernislauf“ natürlich mit Bravour, wobei´s bei den zwei warmen Dosen Bier schon mal kurz kritisch wurde;-) Selbstverständlich nutzte die größere Erfahrung gegenüber den jüngeren Kollegen aus und hatte das bessere taktische Konzept. Im Anschluss wird im Pub weitergefeiert, wobei der Eine oder Andere in der Zwischenzeit leider w.o. gegeben hat. Kurz vor Mitternacht übersiedeln wir lautstark per Bus in ein innerstädtisches Lokal, wo´s das Pint Bier um 1 Pfund gibt und noch so richtig abgeshakt wird…;-)

Dienstag, 7.10.2008

Der Vormittag wird wieder zu Recherchetätigkeiten verwendet und zum Großteil im PC-Raum der Uni verbracht. Um 14 Uhr findet dann die erste Einheit eines Englischkurses für Exchange Students statt, welcher noch dazu gratis für uns ist – da sollt man das Angebot schon nützen. Pro Semester stehen zwei von sechs Kursen zur Auswahl, die alle „nur“ fünf Wochen dauern – meine sind „Academic speaking“ und Academic vocabulary“.
Dadurch, dass keine englischen Studenten teilnehmen, ist das Niveau natürlich auch nicht so hoch, aber es reicht;-) Nach einer Vorstellrunde arbeiten wir dann immer zuerst in kleineren Gruppen und diskutieren die Themen anschließend in der Großgruppe.

Zur abendlichen Belustigung trifft sich ein Teil „unserer Clique“ bei Anna, um eine Runde Poker anzureißen. Da sich die ganze G´schicht verzögert (weil die Leute „tröpfchenweise“ eintrudeln) und es wieder mal ganz lustig wird, bin ich auch erst um 3 Uhr früh daheim. Dafür hab ich mein „erstes Mal“ als Pokerspieler erfolgreich beendet – falls man das bei einem Einsatz von € 0 behaupten kann…

Montag, 6.10.2008

Der erste Tag der neuen Woche setzt das zwischenzeitige Wetterhoch fort und es folgt wieder ein Tag ohne Regen! Dabei wär ich heut schon bewaffnet;-) Es stehen zwei Introductions für das zweite Studioprojekt, die Campusübersiedelung in Hulme, auf dem Programm. Da das Planungsgebiet „quasi“ ums Eck liegt, nutzen wir die Zeit zwischen den beiden Lehreinheiten für eine Begehung. Hulme ist ein Stadtteil von Manchester, der in den letzten 50 Jahre zweimal total „demolished“ und neu aufgebaut wurde – find den Ausdruck irgendwie cool;-)
Auf alle Fälle steht der „Metal Arch“, als verzogenes Tragwerk einer Brücke, quer über der hochfrequentierten Princess Road als Zeichen des Aufbruchs und der Erneuerung. Und gleich im Anschluss beginnt unser Areal – also eine seeeehr prominente Stelle würden wir Architekten sagen;-)

Nach der zweiten Einheit folgt ein kurzer Besuch daheim, um meine Sachen für eine abermalige Portion Fußball zu packen. Mir fällt auf, dass ich ziemlich viel übers Kicken berichte, aber die letzte Woche hab ich mein Figur mit Bewegung richtig verwöhnt! Wobei leider nicht „nur“ mit Bewegung… im Leben sollte man immer ein gewisses „Gleichgewicht“ anstreben;-) Da wir leider wieder nur einen Kunstrasenplatz zur Verfügung haben, wird auf engstem Raum gespielt, wobei dies anscheinend nun immer beim wöchentlichen Training am Montag der Fall sein wird…

Montag, 6. Oktober 2008

Sonntag, 5.10.2008

Gott sei Dank wieder einmal schönes Wetter! Kommt natürlich auch gelegen, weil ich ja keinen Schirm habe. Deswegen steht am Nachmittag wiederum ein kleiner Einkaufsspaziergang auf dem Programm. Kurzer Hand entschließe ich, einige Freunde zum abendlichen Konzert von „The Streets“ zu begleiten. Die Karte kostet zwar 20 Pfund an der Abendkasse, dafür gibt´s noch eine Vorband – „The Metros“ – und das Ticket sollte sich wirklich lohnen.

Da die International Society vis a vis der „Academy“ (Konzerthalle) bis 19 Uhr gratis Tee, Kaffee und Kuchen zur Verfügung stellt, gehen wir dem Angebot gerne nach;-) Nach ca. einer Stunde Wartezeit und einem Pint in der Halle beginnt die Vorgruppe mit ihrem Programm. Es sind fünf junge Burschen, die wirklich guten Alternativ Rock präsentieren und natürlich auch entsprechend bejubelt werden. Leider spielt die Gruppe nur eine halbe Stunde und es folgt ein abermaliger Break, für den Bühnenumbau der Backline, etc.
Überpünktlich um 21 Uhr kommen dann der Main-Act auf die Bühne und ab jetzt gibt´s kein Halten mehr. Die Band vereint Rap, Garage und Electronic zu einer echt geilen Show, wobei sie hierzulande natürlich um einiges bekannter als bei „uns“ sind. Nach ca. 70 Minuten Programm wirft sich der Bandleader, „oben ohne“ natürlich, in die Menge und wird vom Publikum hin- und hergetragen. Es perfekter Abschluss einer ereignisreichen Woche…;-)

Samstag, 4.10.2008

Der Vormittag eher unspektakulär – schlafen… Ab 14 Uhr wieder in Kicker-Uniform und die letzten drei Stunden der Trials. Keine Ahnung, was sich danach abspielen wird, angeblich gibt´s ab nächster Woche dann jeweils Trainings und Match. Auf alle Fälle wird der Einsatz wieder um ein kleines Stück erhöht, d.h. das Spiel wird dem britischen Stil mehr und mehr angepasst. Da die Wetterbedingungen perfekt sind, gewinnt das sog. „Kick and rush“ immer mehr die Oberhand, was auch wiederum neue Erfahrungen sind.
Beim Heimweg fährt mir der Bus vor der Nase davon und da diese Linie unter der Woche nur jede halbe Stunde fährt, kann man sich ausmalen, wie oft sie dann am Wochenende verkehrt. Wobei das Netz der Öffis im Allgemeinen wirklich gut strukturiert ist und Busse in den Stoßzeiten tlw. im Minutentakt kommen.
Laut einer erhaltenen Nachricht der beiden Franzosen Etienne und Anthony steigt ab 18 Uhr eine kleine Pre-Party in deren Bude. Da ich sowieso schon spät dran bin und kurz vor Aufbruch die neue Mitbewohnerin Dian mit ihrem ganzen Zeug daherkommt, stoße ich erst zwei Stunden später zur fröhlichen Runde. Wie gewohnt gibt´s – neben Bier natürlich – auch wieder Whiskey, den aber diesmal die anderen trinken;-)
Gut gelaunt beschließen wir, einen erneuten Besuch in der „baa-bar“, da die Musik zum „shaken“ einlädt. Durch ergiebigen Regen und starken Wind wird mein Schirm auf dem Weg dorthin in Mitleidenschaft gezogen, wobei er bis zum Ende des Abends unfreiwillig einen neuen Besitzer findet…

Freitag, 3.10.2008

Wieder läutet der Wecker um 7 Uhr früh, da wir in drei Stunden die erste Gruppenpräsentation haben und ich noch einige Sachen vorbereiten möchte. Natürlich läuft´s nicht wie geplant, da die Computerräume auf der Uni erst ab 9 Uhr geöffnet sind und ich in meinem nur auf A4 ausdrucken kann. Egal, die Kollegen sind ja auch noch da…;-)

Im Endeffekt haben wir fast alle dieselben Unterlagen gefunden und recherchiert, nur in verschiedenen Maßstäben und Größen zu Papier gebracht. Unsere „Plan-Gruppe“ kommt als Letzte zur Präsentation, was auch nicht schlecht ist, weil im Vorfeld schon fast alles gesagt wurde und man über Bestandspläne nicht endlos philosophieren kann. Da die ganze Prozedur aber knapp vier Stunden dauert, ist´s danach schon Freitagnachmittag und für britische Studenten bereits Wochenende! Und was macht man da so? Eh klar, auf ins nächste Pub auf ein Pint vom Feinsten;-) Nach einem Glaserl Guinness genehmige ich mir daheim einen kleinen Nachmittagsschlaf, der jedoch nicht allzu lange währt, da der Landlord wieder irgendetwas für die Wohnung bringt und mir mitteilt, dass anscheinend eine Französin in unser letztes leere Zimmer einziehen wird.

Am Abend statten wir der neu eröffneten „baa-bar“ ums Eck einen Besuch ab. Die Preise sind im Gegensatz zu Wochentagen um einiges gestiegen, aber die Location ist schon nicht schlecht. Auf zwei Ebenen spielt unterschiedliche Musik, wobei am ersten Stock eine hell leuchtende LED-Wand installiert ist, die man schon von weitem auf der Straße sieht. Bettruhe ist aber schon kurz nach Mitternacht angesagt, da die meisten ziemlich müde sind und ja der Samstag eh noch vor der Tür steht;-)

Donnerstag, 2.10.2008

Heute steht eine Exkursion zur Küste auf dem Programm – genauer gesagt nach „Morecambe“. Eine Kleinstadt, die zu früheren Zeiten für deren spektakulären Event „The Illuminations“ bekannt war. Der Küstenbereich war dabei mit tausenden Lichtern inszeniert worden, was auch hohe Besucherzahlen brachte. Ein weiteres „Highlight“ sind die extremen Gezeiten in diesem Gebiet, weil sich das Wasser bei Ebbe fast acht Meilen zurückzieht und eine begehbare feuchte Sandbank zurückbleibt. Dieses tägliche Naturschauspiel wurde jedoch 2004 für Dutzende Chinesen zum Verhängnis. Als diese bei Ebbe auf der Suche nach Muscheln waren, überraschte sie die Flut und riss alle, in der dadurch bekanntgewordenen Morecambe Bay, in den Tod.

Die Anreise dorthin ist schon eine Erwähnung wert: Um 8:48 sollte der Zug von Oxford Station nach Morecambe, mit einem Umstieg in Preston, losfahren, was komischerweise auf keiner Anzeigetafel am Bahnhof steht und wir (Pete, Jon und ich) für einige Zeit verdutzt dastehen. Irgendwie findet Jon heraus, dass Gleis 2 der richtige wäre und wir kommen Gott sei Dank noch rechtzeitig dorthin. Auf dem Weg nach Preston durchquert der Zug auch Bolton, wobei das Reebock-Stadium der Wanderers schön zu sehen und sicher einen Besuch wert ist.
Kurz vor Preston bleiben wir dann aus irgendeinem Grund stehen, was zu einer rund halbstündlichen Verzögerung führt und den Anschlusszug für´s Erste mal zum Tabu macht. Da sich das Wetter natürlich wieder von seiner besten britischen Seite präsentiert warten ca. 30 Studenten plus Lehrpersonal in der Bahnhofshalle auf die nächste Fahrt nach Morecambe, die dann praktischerweise gestrichen wird…
Es folgt ein Viertelstündiger Kampf gegen Wind und Wetter, um zum Busterminal der Stadt zu gelangen, von wo aus die nächste Möglichkeit genutzt werden kann, um an die Küste zu kommen.

Endlich in Morecambe angekommen, gibt´s zum Empfang Tee mit Milch und Kekse und die ersten Vorträge bzgl. unseres möglichen Projektes. Als verspätetes Mittagessen verwöhnt uns ein Laden um die Ecke mit den angeblich besten Fish & Chips der Stadt.
Danach werden wir in Gruppen aufgeteilt, um verschiedene Bereich der Umgebung zu erkunden und zu fotografieren. Es stellt sich schnell heraus, dass diese Stadt fast tot ist und echt ein massives Problem hat. Viele Häuser stehen leer, am Küstenabschnitt keine Menschenseele, außer zwei, drei Kitesurfer weit draußen am Meer, aber Hauptsache einen Aldi und ein großes Shopping Center an einem der schönsten Punkte direkt am Meer. Da hat die Stadtentwicklungsplanung all ihre Kreativität einsetzen müssen, um so zu versagen…

Als herzerwärmenden Abschluss gibt´s ein Bierchen in der neugestalteten Bar des berühmten Midland Hotels, welches in den 90ern zu einer Absteige für Reiche umgewandelt wurde; wobei der Erfolg ebenfalls eher dürftig ausfiel. Praktischerweise ist Loise, eine Studienkollegin, mit dem Auto von Manchester nach Morecambe gefahren und nimmt Pete und mich mit diesem auch wieder zurück…

Mittwoch, 1.10.2008

Heut ist wirklich typisches Wetter für Manchester – eigentlich immer bissl feucht, hin und wieder kommt die Sonne etwas durch aber dann haut´s den Regen runter, wie´s nur geht; natürlich mit einer unangenehm starken Brise Wind.
Nichts desto trotz verbringe ich den Vormittag im Unigebäude und „darf“ das Wetter erst am Nachmittag beim abermaligen Kicken so richtig hautnah erleben. Diesmal jedoch mit dem richtigen Schuhwerk bewaffnet und obwohl zeitweise wirklich saukalt (eh kloa, wenn ma immer nur steht, so wie ich;-)), ist´s auf alle Fälle wieder a Gaudi. Nach zwei Stunden werden vier Union-Mannschaften aus allen Spielern selektiert, für die´s im Anschluss auch gleich weitergeht. Gott sei Dank haben meine griechischen Stärken die österreichischen Kickerschwächen gut kaschiert, sodass ich ebenfalls die Ehre bei den Mannschaften dabei zu sein. Natürlich wird der Regen bei Heimweg noch um eine Spur stärker, damit auch wirklich alles richtig nass wird und eine heiße Dusche mein sehnlichster Wunsch im Moment ist.
Am Abend beginne ich dann, ein Essay zu lesen, welches wir zu unserem Entwurfsprogramm bekommen haben. Ich bin mir schon bewusst, dass mein klassisches HTL-Englisch sehr zu Wünschen übrig lässt, aber die Tatsache, dass ich den ersten Absatz – gespickt mit Fachvokabeln – in ca. 20 Minuten bewältige und meine zunehmende Müdigkeit ergibt eine logische Folge… *hrrrch*

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Dienstag, 30.09.2008

Der Vormittag ähnelt dem vom Vortag, nur mit dem Unterschied, dass es auf Uni unerwartet einen Probealarm gibt. Als die Sirenen zu heulen beginnen, schauen sich mal alle im PC-Raum fragend an und arbeiten dann weiter, so, wie wenn´s eh wurscht wär. Als dann ein Aufruf zur Gebäuderäumung kommt, müssen wir dem natürlich folgen, wobei´s schon a Zeitl dauert, bis alle evakuiert sind. Noch dazu will keiner vom Haupteingang weggehen, weil es draußen natürlich regnet!
Nach ca. einer halben Stunde Wartezeit – inkl. theoretischem Feuerwehreinsatz vor Ort – können wir dann wieder die Arbeiten aufnehmen. Am frühen Nachmittag stünde eigentlich ein Treffen mit meinen englischen Kollegen vom Studio an, jedoch verpassen wir uns auf seltsame Weise, obwohl angeblich jeder mindestens eine halbe Stunde beim ausgemachten Treffpunkt wartet.
Es folgen weitere Recherchearbeiten und ein kurzer Besuch zu Hause, weil ja heut Abend Champions League gespielt wird! Und da ManU im Einsatz ist, muss man diesem Ereignis im Pub beiwohnen. Diesmal ist unsere fröhliche Runde ziemlich groß, denn es kommen an die 12 – 15 Leute. Dank des positiven Spielverlaufs „unserer“ Mannschaft;-) ist die Stimmung natürlich spitze und alle gut drauf. Was sich jedoch mit Schlusspfiff schlagartig ändert, denn auf einmal stehen wir nur mehr zu viert da und alle anderen sind schon dahin.
Ein Abschlussbierchen in einem anderen Pub beendet den erfolgreichen Tag eines Manu-Supporters…;-)

Montag, 29.09.2008

Am Vormittag beginne ich mit den Recherchen zu einem unserer Projekte, speziell nach dem Suchen von Karten aller Art für die Stadt Morecambe an der Küste. Um von seinem Studenten-Account aus Dateien auszudrucken, gibt´s im Foyer(!) einen kleinen Münzautomaten, mit welchem man sein Guthaben aufwerten und dann sofort loslegen kann. Am Anfang kommt mir das ziemlich absurd vor, weil der PC-Raum ganz woanders liegt, aber im Endeffekt ist die Variante nicht schlecht, da man nicht – wie in Österreich – auf das Sekretariat angewiesen ist, welches sowieso verkürzte Öffnungszeiten hat.

Den Nachmittag bestimmt dann wieder König Fussball. Heute ist auch ein französischer Kollege von der Orientation mit dabei – Adrian. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zur Football Academy von Man City, die eigentlich nicht weit weg von meiner Wohnung liegt. Dort trainieren (leider) nicht die Profis, sondern der gesamte Nachwuchsapparat. Die Anlage ist natürlich in einem Topzustand, jedoch haben wir für wiederum 90 Leute nur 1(!) Platz mit Kunstrasen zur Verfügung. Deshalb heißt die Devise: Massenkuscheln…

Im Endeffekt spielen dann abwechselnd drei 8er-Teams auf einem Viertel des Spielfeldes, wobei´s tlw. wiederum „oben ohne“ heißt, weil man sonst nicht die Mitspieler erkennt. Am Samstag war´s bei Sonnenschein noch ok, aber heute regnet es leicht und die Temperaturen sind auch nicht gerade einladend. Naja, very british eben.

Nach körperlicher Ertüchtigung folgt naturgemäß eine Belohnung – und da heute „Partymontag“ ist, liegt es nahe, die heimische Bude am Abend zu verlassen. Anthony und Etienne sagen kurzfristig ab, deshalb geht´s zu dritt in die Innenstadt ins „Roadhouse“. Dort angekommen wird unsere Geduld einwenig auf die Probe gestellt, da die Schlange vorm Eingang ziemlich lang ist. Wir entschließen uns aber dann doch fast eine Stund Wartezeit in Kauf zu nehmen, da der Regen deutlich nachgelassen hat.
Und es hat sich auf alle Fälle ausgezahlt! Ein total abgef… alter, englischer Laden mit cooler Musik aus den 60ern und natürlich den Beatles, wobei hinter dem DJ ein Leintuch mit einem Video „der“ Band bespielt wird und er selbst mit Vinyl auflegt – einfach klass, richtig zum abshaken;-)

Sonntag, 28.09.2008

Ein echter Erholungstag! Nach ausgedehntem Schlaf liegt es auf der Hand, das wunderschoene Wetter zu geniessen - wer weiss, wie lang das hier noch moeglich ist! Deshalb praegt eine ausgedehnte architektonische Enddeckungsreise durch den Westen von Manchester (Salford) mein Nachmittagsprogramm.
"Bloederweise" mach ich auch noch einen Sprung ins Arndale Shoppingcenter, wo einem zur Zeit alles nachgeworfen wird und Sachen bis zu -70% verbilligt sind;-) Sonst gibt's von diesem Tag eigentlich nicht viel zu berichten...